* Gastartikel über die Inka von der Peru-Expertin Ariane Kovac von www.heldenwetter.de

Wer sich mit Peru und den Sehenswürdigkeiten des Landes beschäftigt, dem wird immer wieder ein Begriff auffallen: Inka. Inka-Ruinen, Inka-Sprache, Inka-Weg… In Peru gibt es selbst eine Inka-Apotheke, eine Zigaretten- und eine Chipsmarke namens Inka! Grund genug, sich mal anzuschauen, wer diese Inka eigentlich waren – und warum sie so wichtig für Peru sind.

Wer waren denn diese „Inka“?

Die Inka waren eine Hochkultur Südamerikas. Zwischen dem 13. und dem 16. Jahrhundert herrschten sie über weite Teile des Kontinents und machten sich etwa 200 verschiedene Völker untertan. Diese Völker bezeichnet man als „Prä-Inka-Kulturen“ – beispielsweise die Wari, die Nasca oder die Chachapoyas.

Zur Zeit seiner größten Ausdehnung umfasste das Reich der Inka etwa 950.000 Quadratkilometer, also fast dreimal Deutschland. Nicht nur Peru, auch Ecuador, Bolivien, Chile, Argentinien und sogar Kolumbien gehörten teilweise zum Inka-Reich, oder auch „Tawantinsuyu“ genannt. Hauptstadt war damals Cusco. Aufgrund der riesigen Größe des Reiches werden die Inka gern mit dem Römischen Reich in Europa verglichen. „Inka“ nannte man damals übrigens nicht alle Menschen, die im Tawantinsuyu lebten  – nur der Adel bekam diese Bezeichnung.

 

Wie sah das Leben damals aus?

Obwohl heute natürlich bemerkenswerte Ruinen von Städten erhalten sind, war das Inka-Reich ländlich geprägt. Der überaus große Teil der Bevölkerung war von Beruf Bauer. So brachten es die Inka zu einem ordentlichen Reichtum, der dem damaligen Durchschnittsbürger zu Gute kam: Überschuss wurde für schlechtere Zeiten aufbewahrt und im Falle des Falles verteilt.

Nach und nach entwickelte sich das Tawantinsuyu zu einem stark bürokratischen Beamtenstaat. Die Inka kannten zwar keine Schrift, entwickelten aber Knotensysteme, um Zahlen ausdrücken zu können. Auch war das Reich an vielen Stellen relativ hoch entwickelt: Man baute Straßen, Brücken und Tunnel, um alle Teile schnell erreichen zu können. Ohne das Rad und damit den Flaschenzug entwickelt zu haben, wurden riesige Felsblöcke bewegt, um Stadtmauern und Gebäude zu errichten.

 

Warum gibt es die Inka heute nicht mehr?

Du ahnst es wahrscheinlich schon – die Spanier kamen in Amerika an und führten Krieg gegen die dort herrschenden Hochkulturen. Bereits früh bekamen die Inka Nachrichten von bärtigen, weißen Männern, die in Mittelamerika an Land gegangen waren. Schließlich verstarb der rechtmäßige Thronfolger eines der letzten Inka an einer Seuche, die durch die Europäer eingeschleppt worden war.

Es kam zu einem Krieg über die Thronfolge, der das Reich schwächte und den Spaniern die Eroberung erleichterte. Als die Spanier schließlich im heutigen Peru ankamen, unterschätzten die Inka ihre Kampfkraft kolossal. Sie waren nicht mit Schießpulver und anderen europäischen Waffen vertraut und mussten sich schließlich geschlagen geben. Der letzte Inka, Túpac Amaru, wurde 1572 hingerichtet.

 

Was haben sie uns hinterlassen?

Nun, zuerst einmal beeindruckende Ruinen. Machu Picchu war eine Stadt der Inka, und viele Teile Cuscos stammen noch von dieser Hochkultur. Damals täglich benutzte Straßen und Wege lassen sich heute bewandern. Zum anderen wird die Sprache der Inka, das Quechua, heute noch im peruanischen Hochland gesprochen. Auch die territoriale Organisation und viele Weltvorstellungen der Menschen in den Anden haben sich seit der Zeit der Inka wenig verändert. So ist damals wie heute in einigen Teilen Perus der „Ayllu“, kurz gesagt ein Zusammenschluss aus Familien, die wichtigste Verwaltungseinheit.

Auch das damals verbreitete Prinzip der Gegenseitigkeit, das selbst für die Inka-Herrscher verpflichtend war, wird heute noch gelebt. Viele wertvolle Kunstgegenstände sind leider den Spaniern zum Opfer gefallen – was nicht niet- und nagelfest war, wurde eingeschmolzen und nach Spanien verschifft.

 

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Was sollte man noch wissen?

Auch, wenn es im Tawantinsuyu natürlich nicht demokratisch zuging und auf viele Sünden schwere Strafen standen (beispielsweise wurden bei Ehebruch mit einer Priesterin nicht nur die beiden, sondern auch ihre Dorfgemeinschaft sowie alle Tiere und Pflanzen des jeweiligen Dorfes hingerichtet) und das Leben insgesamt vermutlich ziemlich hart war: Anders als beispielsweise bei den Azteken gab es bei den Inka kaum Menschenopfer. Eher wurden Tiere, vor allem Lamas, geopfert.

Die Inka hatten übrigens nicht nur recht fortgeschrittene Baumethoden, auch medizinisch kannten sie sich aus: An Schädeln von Beerdigten kann man erkennen, dass sie sogar Operationen durchführen.

Die Inka kannten kein Geld – die Wirtschaft basierte auf Gegenseitigkeit, Arbeit wurde durch die hohe Bürokratie geregelt. Auch das viele Gold, das im Reich vorhanden war, diente nicht als Zahlungsmittel, sondern lediglich als Schmuck für die Herstellung von Kunstgegenständen.

Die wichtigsten Feiertage für die Inka waren die Sommer- und die Wintersonnenwende. Noch heute wird um den 21. Juni herum in Cusco „Inti Raymi“, das Sonnenfest, gefeiert. Zur Zeit der Inka grub man an diesen Feiertagen übrigens die einbalsamierten toten ehemaligen Herrscher aus, damit sie beim Fest dabei sein konnten.

 

Was sind die spannendsten Inka-Ruinen in Peru?

Zuerst einmal muss man wissen, dass nicht alle Ruinen in Peru von den Inka stammen. Viele sind Zeugnisse von Prä-Inka-Kulturen, also Völkern, die bereits vor den Inka im Land waren – so zum Beispiel die Pyramiden in Lima, Chan Chan bei Trujillo oder Kuélap bei Chachapoyas

Inka-Ruinen findest du vor allem im so genannten „Heiligen Tal“ bei Cusco: Neben Machu Picchu stammen zum Beispiel auch Pisac und Ollantaytambo von den Inka. Beide Orte sind ziemlich beeindruckend, in Pisac sieht man Terrassen über Terrassen, die damals durch die Inka angelegt wurden, und in Ollantaytambo kann man sehr gut die Art des Städtebaus der Inka nachvollziehen. Zu beiden Ruinen kann man Tagesausflüge von Cusco aus machen. Auch auf dem Inka-Trail, dem Weg, den man wandernd von Cusco nach Machu Picchu laufen kann, finden sich immer wieder kleine Ruinen wie Wiñay Wayna oder Runkurakay.

Etwas für Abenteurer ist ein Ausflug nach Choquequirao. Die Inka-Stadt ist nur teilweise ausgegraben und liegt viel weiter im Regenwald als Machu Picchu. Durch die lange Zeit des Bürgerkrieges in Peru, in dem sich Guerrilla-Gruppen im Regenwald versteckt hielten, konnte sie erst spät zugänglich gemacht werden. Heute kann man Choquequirao durch einen mehrtägigen Fußmarsch erreichen. Die Mühe lohnt sich aber: Die Ruinenstadt, etwa so groß wie Machu Picchu, hat man quasi für sich alleine. Wer bereits in der Nähe von Machu Picchu ist, kann auch einen Abstecher zu den etwa 15 Kilometer entfernten Ruinen von Llactapata machen, die am Ufer des Flusses Urubamba liegen. Auch die wenig besuchten Ruinen von Q’ente liegen sozusagen auf dem Weg nach Machu Picchu.

Doch selbst mitten in Cusco stößt du sozusagen alle paar Meter auf Zeugnisse der Inka. Die Festung Sacsayhuamán, die die Stadt überthront, stammt von ihnen, genauso wie Coricancha, über das die Kirche Santo Domingo gebaut wurde. Auch die „Gasse der sieben Schlangen“ Callejón de Siete Culebras und die „Gasse des großen Steines“ Calle Hatunrumiyoc sind Zeugnisse der Inka-Kultur.

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Dieser Artikel wurde als Gastartikel von der Peru-Expertin Ariane Kovac von www.heldenwetter.de für uns verfasst.

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