Inhaltsverzeichnis
Aktueller Aufenthaltsort: Franz Josef Gletscher
Der Franz Josef Gletscher gilt als eine der attraktivsten Sehenswürdigkeiten auf der Südinsel Neuseelands. Er befindet sich unweit des gleichnamigen Dorfes Franz Josef und wurde 1865 vom deutschen Entdecker Julius von Haast entdeckt, der ihn nach dem österreichischen König Franz Joseph I. benannte.
Das Bergmassiv wurde durch das Aufeinandertreffen von zwei tektonischen Platten an der Westküste Neuseelands geformt und somit entstand auch der Franz Josef Gletscher. Er ist etwa zehn Kilometer lang. Einst kalbte er bis in das Meer. Das Besondere am Franz Josef Gletscher? Im Gegensatz zu anderen Gletschern wächst er immer wieder mal, besonders zwischen 1980 und 1990. Dies hat damit zu tun, dass er sehr küstennah liegt und es deshalb in der Region viel Niederschlag gibt, der auch im Sommer oft als Schnee fällt. Von 2001 bis 2011 ging der Gletscher massiv zurück.
Die Māori kennen den Gletscher auch unter dem Namen Ka Roimata o Hine Hukatere. Einer Legende nach verlor ein Mädchen an dieser Stelle ihren Liebsten, der von einem Gipfel fiel und verstarb. Die Flut ihrer Tränen gefror und somit entstand der Gletscher.
Franz Josef Glacier Walk – Talwanderung zum Gletscher
Von Okarita ins Franz Josef Village
Von Okarito fahren wir in das Dorf Franz Josef. Dort sehen wir uns zunächst nach einem Campingplatz um und holen uns dann ein paar Infos bei der i-Site. Anschließend machen wir uns auf den Weg zum Parkplatz, wo der Franz Josef Glacier Walk beginnt. Es ist eine Menge los hier. Die Straße zum Gletscher ist vier Kilometer lang und zweigt vom Highway ab.

Infotafel bei Beginn der Wanderung. Und nein, der Rager daneben ist nicht echt. 😉
Länge und Dauer des Tracks
Der Franz Josef Glacier Walk führt mitten durch das Gletschertal und zu einem Aussichtspunkt. Diese 5,5 Kilometer lange Wanderung macht gefühlt jeder, aber trotzdem ist sie sehr schön. Die Dauer für den Hin- und Rückweg beträgt in etwa eineinhalb Stunden. Über uns brummen Helikopter hinweg, die die Touristen über den Gletscher fliegen.
Wanderung durch das Gletschertal
Nachdem wir ein kurzes Stück durch den Regenwald gelaufen sind, wird plötzlich eine wunderbare Sicht auf die Gebirgs- und Moränenlandschaft und den Waiho River freigegeben. Kaum zu glauben, dass sich hier einst die Eismassen des Gletschers befanden. Dahinter erblicken wir auch die hellblau leuchtenden Eisblöcke des Franz Josef Gletschers. Wow!

Die schöne Gebirgs- und Moränenlandschaft. Im Hintergrund der Gletscher.
An den Seiten der grün bewachsenen Gebirgswände fallen rauschende Wasserfälle hinunter. Das Schmelzwasser des Waiho Rivers gurgelt vor sich hin. Wir wandern weiter über die Gletscher-Moräne hinweg und immer wieder findet man Markierungen vor, die zeigen, wann sich der Gletscher einst an dieser Stelle befand. Auch die Steine, die wir hier sehen, haben eine wirklich interessante Musterung.

An den Gebirgswänden fallen rauschende Wasserfälle hinunter.

Interessante Musterung der Steine.
Sicht auf die Gletscherzunge
Je weiter man zum Gletscher vordringt, desto kahler werden die Felswände. Am Schluss geht es ein Stück bergauf und dann stehen wir vor einer Absperrung, die den Aussichtspunkt kennzeichnet und blicken direkt auf die Eismassen der Gletscherzunge. Hier wird es plötzlich auch schlagartig kalt. Dennoch bleiben wir eine ganze Weile da, denn so schnell können wir uns nicht satt sehen.

Je mehr wir uns dem Gletscher nähern, desto kahler werden die Felswände.

Beim Aussichtspunkt angekommen.
Auf dem Rückweg müssen wir uns immer wieder umdrehen und auf den Gletscher blicken.

Auf dem Rückweg müssen wir uns immer wieder umdrehen.
Unter diesem Link findet man ein pdf-Dokument, in dem alle Wanderungen rund um den Franz Josef Gletscher aufgezeigt werden.
Grüße an die Stefans von Bayern 3
Vom Parkplatz fahren wir zurück in das Franz Josef Village und auf den Glacier Country Campervan Park. Der Holidaypark wird gerade erst aufgebaut und ist im Gegensatz zu den anderen Campingplätzen noch billig. Man merkt, dass dies hier eine touristische Hochburg ist.

Der Glacier Country Campervan Park.
Nachdem wir in der Küche Abendessen gekocht und uns mit anderen Reisenden unterhalten haben, machen wir es uns im Camper bequem. Zur Abwechslung wollen wir mal wieder deutsches Radio hören und schicken an die Stefans von Bayern 3 sogleich eine Mail, welche umgehend im Radio kommentiert wird. Wer hats gehört? 😉
Alex Knob Track
Auf zur 17,2 Kilometer langen Wanderung
Wir wollen heute nochmals einen Tag beim Franz Josef Gletscher verbringen und entscheiden uns für eine längere Wanderung – den Alex Knob Track. Die Wanderung soll insgesamt acht Stunden dauern und ist 17,2 Kilometer (Hin- und Rückweg) lang.
In der i-Site wird uns gesagt, dass wir möglichst bald losgehen sollen, da nachmittags Wolken aufziehen werden. An die 17,2 Kilometer hängen wir nochmal etwa drei Kilometer dran, da wir auf dem falschen Parkplatz geparkt haben.
Aufstieg steil nach oben
Eins können wir definitiv sagen: wer so richtig ins Schwitzen kommen möchte, sollte diesen Track auf jeden Fall gehen. Ab dem Start des eigentlichen Alex Knob Tracks geht es fast nur noch steil nach oben. Teilweise muss man sogar klettern, dann wieder unter Bäumen hindurchkriechen oder darübersteigen. Über uns fliegen laufend die Helikopter hinweg. Wegen der vielen Bäume um uns herum, sieht man die meiste Zeit eigentlich gar nichts.

Wow, was für ein Baum!

Ob man den essen kann?

Jetzt gehts nach oben.

Teilweise muss man sogar ein wenig klettern…

…oder durch Felsspalten gehen.

Der Pfad nach oben.

Der Franz Josef Gletscher kalbte einst bis ins Meer. Heute fließt nur noch der Waiho River in die Tasmansee.
Entschädigung durch die Aussichtspunkte
Dann kommen wir zum ersten Lookout und werden für die Anstrengung entschädigt – und beim zweiten (Christmas Lookout genannt) gleich noch mehr. Der Franz Josef Gletscher erscheint von hier aus viel gewaltiger, da man weitaus mehr von den Eisfeldern und vom Gletscher sieht. Diese mächtigen Eismassen sind einfach der Wahnsinn. Die Helikopter schauen im Vergleich dazu so winzig aus.

Ankunft beim ersten Aussichtspunkt.

Wir wandern weiter zum Christmas Lookout.

Ausblick vom Christmas Lookout auf den Franz Josef Gletscher.

Die Eisblöcke leuchten richtig hellblau.
Im Eiltempo auf den Gipfel
Wir überlegen, ob wir die letzte Etappe noch nach oben gehen sollen, da bereits immer mehr Wolken über die Berge drängen wollen. Einmal angefangen, wollen wir den Track auch fertig gehen und so spurten wir im Eiltempo nach oben, um dort noch eine Sicht auf den Gletscher zu erhaschen.
Die Bewachsung, um uns herum, ändert sich von Kilometer zu Kilometer und irgendwann sind wir nur noch von einer Buschlandschaft umgeben. Als wir auf dem Gipfel des 1303 Meter hohen Alex Knobs ankommen, sind wir – wie sollte es anders sein – komplett vom Nebel umgeben. Aussicht? Gleich null! Das ist nach der ganzen Anstrengung schon etwas enttäuschend.

Die Bewachsung ändert sich von Kilometer zu Kilometer.

Gleich sind wir oben.

Ankunft auf dem 1303 Meter hohen Alex Knob. Um uns nur Nebel.
Beschwerlicher Abstieg
Uns wird ziemlich schnell kalt und so machen wir uns sogleich wieder an den Abstieg. Der hat es nach den über acht Kilometern steil bergauf ganz schön in sich. Als wir wieder den ersten Lookout passieren, sehen wir immer noch die Sonne auf den Gletscher scheinen. Durch den Luftdruck schaffen es die Wolken einfach nicht darüber. Das letzte Stück zieht sich unglaublich und wir überlegen uns zum ersten Mal, warum man überhaupt wandern geht.

Beschwerlicher Abstieg.
Das Gute aber ist, dass wir genau bei Beginn des Regens wieder bei unserem Alfred sind. Wir kaufen noch etwas ein und kochen ein leckeres Abendessen. Zu recht viel mehr sind wir heute nicht mehr fähig.

Verdientes Abendessen nach der anstrengenden Wanderung.
Weitere Touren
Wer beim Wandern etwas mehr über den Gletscher erfahren möchte, kann auch eine geführte Tour buchen. Bei dieser kommt man auch näher an den Gletscher heran. Beliebt sind ebenfalls Helikopterflüge über den Franz Josef. Weiterhin kann man auch eine Kajakfahrt unternehmen oder einen Skydive machen.
Bei Bookme bekommt man oft vergünstigte Angebote. Die Touren können natürlich auch bei allen Tourenanbietern vor Ort gebucht werden.
Hinterlasse einen Kommentar